Umweltverträgliche Mobilität für die öffentliche Hand

Hintergrundinformationen

Flotte

Auf dieser Seite können Sie sich zu Themen der umweltverträglichen Mobilität informieren.

  • Die Infoboxen „Klimawirkung verschiedener Verkehrsmittel“ und „Mobilitätsbudget“ geben einen allgemeinen Einstieg in das Thema.
  • Die anderen Infoboxen geben spezifische Informationen zu den verschiedenen Verkehrsmitteln (Pkw, Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad) und deren mögliche Einbindung bei der Deckung des Mobilitätsbedarfs der öffentlichen Hand.

Klimawirkung verschiedener Verkehrsmittel

Die Klimawirkung von Verkehrsmitteln des Personenverkehrs unterscheidet sich erheblich.

ÖPNVFahrradPKW

Klimawirkung verschiedener Verkehrsmittel

Die Klimawirkung von Verkehrsmitteln des Personenverkehrs unterscheidet sich zum Teil erheblich. So stößt ein Pkw mit Abstand das meiste CO₂ pro Personenkilometer aus.

Diagramm THG-Vergleich von Verkehrsmitteln
Abbildung 1: Vergleich der CO₂-Emissionen von Verkehrsmitteln (eigene Abbildung nach (UBA 2021), Werte von 2017)

Mit dem CO₂-Rechner von Quarks können die CO₂-Emissionen eines Pkw mit anderen Verkehrsmitteln verglichen werden. Hierbei können folgende Parameter variiert werden:

  • Antriebsart
  • Fahrzeugalter bzw. der Verbrauch
  • Personen im Pkw
  • Fahrstrecke

Mobilitätsbudget

Das Mobilitätsbudget bietet ein großes Potential für umweltverträgliche Mobilität.

Mobilitätsbudget

Das Mobilitätsbudget ist ein monatlicher vom Arbeitgeber bezahlter Betrag, den Arbeitnehmende für ihre private oder dienstliche Mobilität einsetzen können.

Da der Betrag nicht an einen Dienstwagen geknüpft ist, bietet dieser Ansatz bei entsprechender Ausgestaltung (z.B. Anreizsystem für öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad) ein großes Potential für umweltverträgliche Mobilität.

Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des VCD und des Projekts Compan-e.

Pkw

Sollen Pkw eingesetzt werden, dann sollten Alternativen zur Anschaffung geprüft werden sowie die Umweltverträglichkeit der Neuanschaffungen möglichst hoch sein.

Pkw

Pkw

Wenn zur Deckung des Mobilitätsbedarfs ein Pkw eingesetzt werden soll, muss nicht zwangsläufig ein zusätzliches Fahrzeug beschafft werden. Zunächst sollte geprüft werden, ob der Bedarf durch die Koordinierung des bestehenden Fuhrparks oder durch die Nutzung von Car-Sharing-Angeboten gedeckt werden kann.

Falls dies nicht möglich ist und ein neues Fahrzeug geleast/gekauft werden muss, sollte ein möglichst umweltverträglicher Antrieb gewählt und eine Überdimensionierung vermieden werden (siehe Antriebsart, Fahrzeugsegment, Motorleistung und Batteriegröße).

Antriebsart

Pkw

Antriebsart

Die öffentliche Beschaffung von Fahrzeugen soll konsequent auf emissionsarme Fahrzeuge umgestellt werden. Deshalb sollen Fahrzeuge mit einem vollelektrischen Antrieb (BEV - batterieelektrisches Fahrzeug) bevorzugt beschafft werden. Nur in Ausnahmefällen - z.B. wenn für den Einsatzzweck keine E-Fahrzeuge geeignet oder die Kosten nicht vertretbar sind - sollen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Dabei sind die Vorgaben zum CO₂-Ausstoß sowie zu Luftschadstoffen zu berücksichtigen (siehe hier für Vorschläge zu Umweltanforderungen).

Umweltanforderungen

Bisher sind diese Vorgaben in keinem Bundesland verbindlich, sondern stellen einen Vorschlag dar, der im Projekt entwickelt wurde.

Rechtlicher Hinweis

Den rechtlichen Rahmen für die öffentliche Pkw-Beschaffung gibt das SaubFahrzeugBeschG vor. Es fordert eine Quote von 38,5 % für die Beschaffung emissionsarmer, „sauberer“ Fahrzeuge. Als „sauber“ gelten dabei Pkw, die max. 50 g CO₂/km und nur 80 % der nach Abgasnorm vorgeschriebenen Grenzwerte für Luftschadstoffe ausstoßen.

Ab 2026 darf ein „sauberer“ Pkw gar kein CO₂ mehr ausstoßen, womit nur noch rein batterieelektrische Pkw (BEV) die Quote erfüllen können.

Die in dieser Übersicht gelisteten Umweltanforderungen für die Ausschreibung von Pkw gelten zusätzlich zu den Anforderungen des SaubFahrzeugBeschG, da sie teilweise darüber hinausgehen (z.B. die CO₂-Mindestanforderung für PHEV oder die Mindestanforderungen für den Energieverbrauch von E-Autos). Zudem werden hier weitere Mindestanforderungen für alle Fahrzeuge, die nicht unter die Quote fallen, vorgegeben (z.B. CO₂-Mindestanforderungen für Verbrenner).

Bisher sind diese Vorgaben in keinem Bundesland verbindlich, sondern stellen einen Vorschlag dar, der im Projekt „Entwicklung von Instrumenten für die umweltverträgliche Beschaffung von Pkw durch öffentliche Stellen“ entwickelt wurde.

KategorieAntriebsartAnforderungen
CO₂-Emissionen (WLTP)Verbrenner120 g/km
Verbrenner - Vans/Utilities130 g/km
PHEV40 g/km
NOₓ-Emissionen (WLTP)Verbrenner und PHEV80 % der Emissionsgrenzwerte1 (RDE) der aktuell gültigen Abgasnorm
Partikelzahl (PN) (WLTP)
Energieverbrauch (WLTP)BEV19 kWh/100 km
BEV - Vans/Utilities21 kWh/100 km
BatteriegarantieBEV und PHEV8 Jahre oder 160.000 km bei ≥ 70 % der ursprünglichen Kapazität
Elektrische Mindestreichweite (WLTP)PHEV60 km
FahrgeräuschemissionenAlle Antriebsarten68 dB(A)
1 Vorgaben werden in der Regel von Fahrzeugen der aktuellen Abgasnorm eingehalten
Erläuterungen: Verbrenner = Erdgas, Diesel, Benziner; PHEV = Plug-in-Hybride; BEV = Batterieelektrische Pkw

Zuschlagkriterien

Zusatzpunkte über Vergleich unter Angeboten:

Erweiterte Batteriegarantie (für BEV/PHEV)
Geringere Fahrgeräuschemissionen des Fahrzeugs

Zusatzpunkte, wenn vorhanden:

Geschwindigkeitsbegrenzer
Anzeige des Energieverbrauchs beim Fahren
Routenoptimierung und Verkehrsinformationen (Navi-Option)
LED-Scheinwerfer
  • Effizienter und durch die bessere Ausleuchtung auch sicherer als Halogenlampen
Wärmepumpe (bei Elektro-Pkw)
  • Reduziert den Strombedarf zum Heizen

Umgang mit Sonderausstattung

Auf Sonderausstattungen, die keinen Sicherheits- oder Komfortvorteil haben, sondern ausschließlich der Optik dienen, sollte bei einer Pkw-Beschaffung verzichtet werden.

Einsatz von edlen Materialien in der Innenraumverkleidung wie z.B.:
  • Edelhölzer
  • Edelmetalle
  • Kohlefaser (Carbon)
(Panorama-)Glasdach

Negativer Einfluss auf die Fahrzeugisolation/Aufheizung und damit auf den Heizbedarf und die Kühlleistung

Ein BEV hat je nach Lebensfahrleistung einen Klimavorteil von 30 – 40 % gegenüber konventionellen Fahrzeugen. Da der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung stetig wächst, wird dieser Vorteil weiter zunehmen. Trotz der hauptsächlich durch die Batterie bedingten höheren Herstellungsemissionen hat ein bereits im Jahr 2020 zugelassenes Elektrofahrzeug der Kompaktklasse bei gleicher Nutzungsintensität gegenüber einem Benziner ab gut 4 Jahren, gegenüber Erdgas und Diesel ab etwa 5,5 Jahren einen Klimavorteil. Gegenüber anderen potentiell klimafreundlichen Antrieben besteht ein deutlicher Effizienzvorteil: Für strombasierten Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoff würde für die gleiche Fahrtstrecke ein Vielfaches an erneuerbarem Strom benötigt. (Kämper et al. 2020)

Die Wirtschaftlichkeit eines BEV im Vergleich zum Verbrenner kann durch die THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) verbessert werden: Im Rahmen des CO₂-Zertifikate-Handels erhalten Halter*innen (auch Kommunen) von BEV je Fahrzeug eine Summe von bis zu ca. 350 € jährlich für die eingesparten CO₂-Emissionen. Weitere Information dazu finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale.

Rechtlicher Hinweis

Das SaubFahrzeugBeschG gibt seit dem 02.08.2021 eine Quote von 38,5 % emissionsarmer Pkw bei der öffentlichen Beschaffung vor. Darüber hinaus bestehen eigene Vorgaben der Länder wie z.B. das Land Hessen, das für die Landesverwaltung eine Quote von 50 % E-Autos in der Beschaffung vorschreibt, und das Land Berlin, das den Kauf von E-Fahrzeugen als Priorität setzt.

Neben den Infoboxen auf dieser Website finden Sie weitere detaillierte Informationen zur Umstellung der Flotte auf batterieelektrische Antriebe im eFleet Guide.

Antriebsvergleich – Webtools

Auf der Seite von Alternativ Mobil können Pkw je Fahrzeugsegment bezüglich der Reichweite, Emissionen und Kosten verglichen werden. Die Emissionen der Fahrzeugherstellung werden allerdings nicht berücksichtigt.

Anders ist dies beim Ökobilanz-Tool von Green NCAP. Hier werden alle Treibhausgas-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus berechnet und dabei auch die Entwicklung des Strommixes über die Lebensdauer berücksichtigt. Ein Vergleich mithilfe des Tools am Beispiel der Golfklasse ist auf der Seite des ADAC zu sehen.

Die Problematik der PHEV

Plug-in-Hybride (PHEV) können eine emissionsarme Alternative zum Verbrenner sein. Dies gilt allerdings nur, wenn in der Praxis ein hoher elektrischer Fahranteil erzielt wird (über 70 %) (Agora Verkehrswende und Öko-Institut 2022). Da dies gerade bei Dienstwagen häufig nicht der Fall ist (Plötz et al. 2022; T&E 2023), sind PHEV aus Umweltsicht selten besser als sparsame Verbrenner. Zudem werden PHEV vor allem in höheren Fahrzeugsegmenten angeboten - kleinere Fahrzeuge sind aber deutlich umweltschonender.

PHEV sind deshalb nur zu empfehlen, wenn ohnehin ein großes Fahrzeug benötigt wird und ein hoher elektrischer Fahranteil durch regelmäßiges Laden gewährleistet werden kann. Bei guter Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur hat ein vollelektrischer Pkw (BEV) jedoch ebenfalls keine Reichweitennachteile und ist umweltverträglicher und oft günstiger als ein PHEV.

Ladeinfrastruktur

Die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur ist entscheidend für die Eignung eines BEV.

Auf folgenden Seiten können Sie die Verfügbarkeit von Ladesäulen in der Umgebung Ihres Standortes überprüfen:

Geplante Strecken können Sie in E-Auto-Routenplaner eingeben, die Ihnen mögliche Zwischenhalte zum Nachladen anzeigen:

Fahrzeugsegment

Pkw

Fahrzeugsegment

Durch die Wahl eines Fahrzeuges aus einem kleineren Fahrzeugsegment können Umweltauswirkungen stark gemindert werden.

Ein Beispiel für die erheblichen Unterschiede zwischen den Fahrzeugsegmenten: Bei Verbrennern erzeugt ein Pkw der Oberklasse über den gesamten Lebenszyklus fast 30 % mehr CO2-Emissionen als ein Kleinwagen. Bei E-Autos ist der Unterschied zwischen Kleinwagen und Oberklasse sogar noch deutlicher – pro gefahrenem Kilometer können sich die CO2-Emissionen über den Lebensweg verdoppeln. Auch beim Ressourcenverbrauch gibt es große Unterschiede: Durchschnittlich wiegt die Oberklasse bei einem Verbrenner-Pkw ca. 50 % mehr als ein Kleinwagen. Bei E-Pkw ist es vor allem die Batterie – für die Batterieherstellung werden bei einem Elektro-SUV rund 25 % mehr kritische Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt benötigt als bei einer Kompaktklasse. (Mosshammer 2022)

Die Fahrzeugsegmente nach Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lauten (an der Fahrzeuggröße orientiert):

  • Kleinstwagen
  • Kleinwagen
  • Kompaktklasse (Untere Mittelklasse)
  • Mittelklasse
  • Obere Mittelklasse
  • Oberklasse

Zudem gibt es Einteilungen nach Verwendungsart bzw. Fahrzeugart und -aufbau wie z.B. Vans und Utilities (Hochdachkombis, Kleinbusse und Pick-ups, die als Pkw zugelassen sind).

Gerade wenn meistens nur 1 bis 2 Personen zusammenfahren und keine großen Gegenstände befördert werden sollen, sind Kleinst- und Kleinwagen aus Umweltsicht zu bevorzugen. Falls regelmäßig mehrere Personen mitgenommen werden, gibt es bereits ab der unteren Mittelklasse (Kompaktklasse) zahlreiche Autos mit viel Platz auf der Rückbank. Eine Übersicht hierzu ist beim ADAC zu finden.

Beispiele pro Fahrzeugsegment

FahrzeugsegmentFahrzeugmodell
Kleinstwagen Fiat 500, Renault Twingo
Kleinwagen Opel Corsa, Renault Zoe
Kompaktklasse (Untere Mittelklasse) VW ID.3, VW Golf, Opel Astra
Mittelklasse VW ID.4, BMW 3er, Audi A4
Obere Mittelklasse Mercedes E-Klasse, Audi A6
Oberklasse BMW 7er, Mercedes S-Klasse

Motorleistung und Batteriegröße

Pkw

Motorleistung und Batteriegröße

Neben der Wahl eines kleineren Fahrzeugsegments ist die Dimensionierung des Motors und bei E-Autos zusätzlich die Dimensionierung der Batterie entscheidend. Das Potential, Umweltauswirkungen zu mindern, ist hier besonders groß.

Hinweise zur Auswahl der Batteriegröße für E-Autos finden Sie z.B. auf den Seiten des ADAC und der EnBW.

Bei der Motordimensionierung von Verbrenner-Pkw sollten die Modellvarianten mit der kleinsten Motorisierung (Leistung - kW) gewählt werden, da diese in der Regel auch den niedrigsten Kraftstoffverbrauch aufweisen. Die Motorleistung alleine lässt dabei keinen Rückschluss auf die Fahrdynamik im Alltag zu, da sie in Zusammenhang mit dem maximalen Drehmoment und der Drehzahl gesehen werden muss. Wenn ein Fahrzeug schon bei niedriger Drehzahl ein hohes Drehmoment erreicht, kann es effektiv und kraftstoffsparend gefahren werden.

Sonderausstattung

Pkw

Sonderausstattung

Auf Sonderausstattungen, die keinen Sicherheits- oder Komfortvorteil haben, sondern ausschließlich der Optik dienen, sollte bei einer umweltverträglichen Pkw-Beschaffung verzichtet werden. Der Einsatz von edlen Materialien wie Kohlefaser (Carbon), Edelhölzer und Edelmetalle in der Innenraumverkleidung hat keinen funktionalen Mehrwert, kann aber zu erhöhten Umweltbelastungen führen und sollte damit vermieden werden. Darüber hinaus sollte auf Glasdächer verzichtet werden, da diese einen negativen Einfluss auf die Fahrzeugisolation/Aufheizung und damit auf den Heizbedarf und die Kühlleistung haben.

Sonderausstattungen, die aus Umweltsicht wünschenswert sind, sind beispielsweise LED-Scheinwerfer statt Halogenlampen, da sie effizienter und durch die bessere Ausleuchtung auch sicherer sind. Zudem ist bei E-Pkw eine Wärmepumpe zu empfehlen, da sie den Strombedarf zum Heizen reduziert und sich dadurch zudem positiv auf die Reichweite auswirkt (EnBW 2022).

Beispiel Aufkleber Effizienz für ReifenReifen

Effizienzvorteile sind ebenfalls bei der Wahl der Reifen zu erzielen. Auf die Erstbereifung hat man bei der Pkw-Beschaffung in der Regel keinen Einfluss. Ausstattungslinien, die mit breiteren Reifen als die Serienausstattung einhergehen, sollten jedoch explizit ausgeschlossen werden, da diese Reifen aufgrund des höheren Rollwiderstands und Gewichts einen Mehrverbrauch verursachen (ADAC 2020). Bei der Beschaffung von Ersatz- und Winterreifen sollte das EU-Reifenlabel C-B-B (oder besser → A ist der beste Wert) gefordert werden.

Da Ersatz- und Winterreifen oft unabhängig von der eigentlichen Pkw-Beschaffung ausgeschrieben (z.B. über eine zentrale Beschaffung) und bei Bedarf intern angefordert werden, sollten die Umweltanforderungen an Reifen an die zuständige Beschaffungsstelle weitergegeben werden.

Ganzjahresreifen haben keinen eindeutigen Umweltvorteil. Vor allem bei einem innerstädtischen Einsatzprofil und in gemäßigten Klimaregionen können Ganzjahresreifen eine Alternative sein, da hier die Spezialisierungen von Sommer- und Winterreifen weniger relevant sind. Der Wegfall des halbjährlichen Reifenwechsels und der Einlagerung ist hier ein praktischer Vorteil von Ganzjahresreifen. (ADAC 2020)

Car-Pooling

Pkw

Car-Pooling

Die gemeinsame Nutzung vorhandener Pkw aus dem Fuhrpark ist umweltverträglicher als eine Neuanschaffung. Dazu bedarf es einer Abstimmung innerhalb der eigenen Abteilung/Einrichtung oder mit einer anderen benachbarten Einrichtung mit Fuhrpark. Um zu klären, ob ein sogenanntes Car-Pooling möglich ist, können Sie das Fuhrparkmanagement mit folgenden Fragen kontaktieren:

  • Welche Fahrzeuge stehen aktuell zur Verfügung?
  • Für welche Fahrzwecke werden die Fahrzeuge derzeit verwendet?
  • Wie ist der Fuhrpark ausgelastet?

Ein Praxisbeispiel für Car-Pooling ist das Projekt Smart eFleets. In diesem Projekt wurde bei großen Berliner Ver- und Entsorgungsunternehmen die unternehmensübergreifende Nutzung von elektrischen Poolfahrzeugen getestet. Auch die Ladeinfrastruktur wurde dabei gemeinsam genutzt.

Car-Sharing

Pkw

Car-Sharing

Sollte die gemeinsame Nutzung eigener vorhandener Pkw (Car-Pooling) nicht möglich sein, kann bei einzelnen Fahrten in der Stadt die Nutzung eines öffentlichen Sharing-Angebots eine zusätzliche Pkw-Beschaffung vermeiden.

Folgender Link führt zu einer Anbieterübersicht in verschiedenen Städten in Deutschland: Car-Sharing.

Unter folgendem Link finden Sie zudem Informationen zu einem Workshop, der sich mit dem Aufbau eines eigenen kommunalen E-Carsharing-Systems beschäftigt: Fortbildungsangebot von BARshare

Mietwagen

Pkw

Mietwagen

Das Mieten eines Pkw eignet sich, wenn in Einzelfällen lange Strecken mit einem bestimmten Anforderungsprofil zurückgelegt werden müssen, die nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Fahrzeug aus dem Fuhrpark bzw. Car-Sharing-Fahrzeugen kostengünstig bewältigt werden können.

Auf CHECK24 oder billiger-mietwagen.de können Sie prüfen, ob Mietwagen-Angebote in der Nähe des Einsatzortes verfügbar sind und diese vergleichen.

Leasing/Kauf eines Pkw – Marktanalyse

Pkw

Leasing/Kauf eines Pkw – Marktanalyse

Wenn weder die Nutzung eines bereits vorhandenen Fahrzeugs aus dem Fuhrpark noch die Nutzung eines Car-Sharing-Systems für einzelne Fahrten möglich ist, muss ein neues Fahrzeug geleast/gekauft werden.

Fahrzeugdatenbanken, die Sie bei der Marktanalyse unterstützen können, finden Sie unter folgenden Links:

E-Autos:

Alle Antriebe:

Die Optionen zur Vermeidung einer zusätzlichen Pkw-Beschaffung sollten aber unbedingt vorab von der Bedarfsstelle geprüft werden. Insbesondere die Auslastung des vorhandenen Fuhrparks und das Ausweichen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad sollten dabei berücksichtigt werden.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Nutzung von Bus und Bahn etc. ist eine umweltverträgliche Alternative zum Pkw.

ÖPNV

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Nutzung von Bus und Bahn etc. ist sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr eine umweltverträgliche Alternative zum Pkw. Sie verursachen nur ca. halb so viel (bei höherer Auslastung noch deutlich weniger) CO₂-Emissionen wie ein Pkw auf der gleichen Strecke (UBA 2022).

Oft ist diese Option auch günstiger, insbesondere wenn z.B. Monatskarten für den ÖPNV oder Bahncards bereitgestellt werden. Zum Beispiel lassen sich rund 3.700 € und ca. 320 kg CO₂ sparen (UBA 2022), wenn der Arbeitsweg ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto zurückgelegt wird (Annahme: Arbeitsweg von 25 km mit der S-Bahn und zu Fuß statt mit dem Pkw).

Zudem kann die Wegzeit (anders als im Auto) aktiv genutzt werden.

Auf der Seite der Deutschen Bahn oder in der App DB Navigator können Sie geplante Strecken eingeben und erhalten aktuelle Informationen zu möglichen öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Reiserichtlinien bieten zudem eine gute Möglichkeit, entsprechende Anreize zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln bei Dienstreisen zu setzen. Weitere Informationen dazu finden Sie z.B. im Leitfaden zu Mobilitätsrichtlinien von B.A.U.M. e. V.

ÖPNV

ÖPNV

ÖPNV

Vor allem in der Stadt können Wege ohne aufwändige Transportanforderungen umweltverträglich mit dem ÖPNV statt mit dem Auto zurückgelegt werden. Insbesondere mit einem Abo ist die Nutzung des ÖPNV zudem deutlich günstiger als Autofahren. Gerade im Berufsverkehr mit vielen Staus hat der ÖPNV oft auch einen Zeitvorteil.

Auf der Seite der Deutschen Bahn oder in der App DB Navigator können Sie geplante Strecken eingeben und erhalten Informationen zu möglichen Verbindungen (Zeiten, Kosten) im ÖPNV.

Abo im ÖPNV

ÖPNV

Abo im ÖPNV

Ein Abo für den ÖPNV in Form einer Zeitkarte (Wochen-/Monats-/Jahreskarte) ist eine günstige Alternative zu Einzeltickets, die die Nutzung des ÖPNV zudem deutlich unkomplizierter macht. Darüber hinaus ist ein Abo ein Anreiz, den ÖPNV regelmäßig zu nutzen, womit das Auto in der Stadt (für Wege ohne aufwändige Transportanforderungen) überflüssig werden kann.

Ein besonders attraktives Abo ist das 49-Euro-Ticket, das seit Mai 2023 erhältlich ist. Dieses Ticket ist deutschlandweit im öffentlichen Nahverkehr gültig und monatlich kündbar. Anders als das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer 2022 soll das 49-Euro-Ticket ein dauerhaftes Angebot bleiben, sodass die Befassung mit regionalen Zeitkarten in der Regel nicht mehr nötig sein wird. Zudem übernehmen einige Kommunen die vollständigen Kosten des Tickets für ihre Beschäftigten und machen damit den Arbeitsplatz attraktiver, wie z.B. in Stuttgart.

Bahn und Fernbus

ÖPNV

Bahn und Fernbus

Für längere Strecken ohne aufwändige Transportanforderungen sind Bahn und Fernbus eine umweltverträgliche Alternative zum Pkw. Zudem haben Bahn und Bus oft einen Kostenvorteil gegenüber dem Auto, insbesondere wenn nicht nur die Kraftstoffkosten sondern die Vollkosten (inkl. Betriebskosten, Wartung, Reparatur etc.) berücksichtigt werden. Bei mehreren Langstrecken im Jahr lohnt sich zudem eine BahnCard, die weitere Rabatte beim Bahnfahren bereithält.

Hervorzuheben ist darüber hinaus der Vorteil, dass die Fahrtzeit in Bahn und Bus aktiv genutzt werden kann, was im Auto nicht der Fall ist.

Auf der Seite der Deutschen Bahn oder in der App DB Navigator können Sie geplante Strecken eingeben und erhalten aktuelle Informationen zu möglichen Verbindungen mit der Bahn.

Auf CheckMyBus können Sie je nach geplanter Strecke Angebote zu Fernbussen vergleichen.

Bahncard

ÖPNV

Bahncard

Der Kauf einer BahnCard mit 25 oder 50 % Rabatt lohnt sich in der Regel schon nach wenigen Zugfahrten. Zudem ist eine BahnCard ein Anreiz, viel mit der Bahn zu reisen und diese auch für private Fahrten zu nutzen.

Im geschäftlichen Bereich gibt es die BahnCard Business, bei der der Firmenrabatt mit dem BahnCard-Rabatt kombiniert wird. Zudem läuft die BahnCard Business automatisch nach einem Jahr aus und kann beim Ausscheiden von Mitarbeitenden erstattet werden.

Fahrrad

Fahrradfahren schont das Klima und den öffentlichen Haushalt, ist leise und hält fit.

Fahrrad

Fahrrad

Fahrradfahren schont das Klima und den öffentlichen Haushalt, ist leise und hält fit. Damit ist es bei kürzeren Wegen die ideale Alternative zum Pkw. Auf Strecken bis ca. 5 km ist man mit dem Fahrrad sogar schneller unterwegs als mit dem Pkw; mit dem Elektro-Fahrrad (Pedelec) sogar bis etwa 7 km (UBA 2014).

Zur Einschätzung, wie hoch der Aufwand wäre, die geplanten Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen, können Sie die Strecken in den Routenplaner von Naviki eingeben. Hier können auch Routen für verschiedene Einsatzzwecke abgefragt werden, z.B. speziell für schnelle Elektro-Fahrräder (S-Pedelecs).

(E-)Fahrrad

Fahrrad

(E-)Fahrrad

Auf kürzeren Strecken ist das Fahrrad eine umweltverträgliche, günstige und gesunde Alternative zum Pkw. Mit Elektro-Fahrrädern (Pedelecs) können auch längere Strecken bequem zurückgelegt werden.

Fahrräder werden z.B. schon lange bei der Polizei eingesetzt. Neben der Umweltfreundlichkeit haben sie auch Vorteile bei der direkten Interaktion mit anderen Bürger*innen und Fahrradfahrenden.

Was Sie bei der Beschaffung von Fahrrädern beachten sollten, können Sie auf der Seite des UBA nachlesen. Unter folgendem Link finden Sie zudem eine Übersicht über Elektro-Fahrräder im Test: Elektro-Fahrräder

(E-)Lastenrad

Fahrrad

(E-)Lastenrad

Lastenräder können im innerstädtischen Verkehr mittelgroße Transporte mit dem Pkw ersetzen. Die Modellvielfalt wächst stetig, sodass für jeden Einsatzzweck die geeignete Ausstattung gewählt werden kann. Die Räder bieten dabei eine Nutzlast von über 80 kg (exklusive Fahrer*in (75 kg)), einzelne Modelle auch deutlich über 100 kg.

Seit 2016 tourt die Cargobike Roadshow durch zahlreiche Städte und gibt interessierten Personen unverbindlich die Möglichkeit, verschiedenste Lastenräder Probe zu fahren.

In einigen Kommunen kommen Lastenräder bereits zum Einsatz. Beispiele aus der Praxis finden Sie z.B. im Infosheet von RAD.SH.

Das BAFA fördert die Anschaffung von Lastenfahrrädern durch private Unternehmen, Kommunen, Körperschaften sowie Vereine und Verbände mit 25 % der Anschaffungskosten (max. 2.500 Euro).

Auf den folgenden Seiten können Sie sich einen Überblick über Lastenräder auf dem Markt verschaffen:

Pooling von Fahrrädern

Fahrrad

Pooling von Fahrrädern

Falls in der eigenen oder in einer benachbarten Einrichtung bereits ein oder mehrere (Elektro-)Fahrräder vorhanden sind, könnten diese in Abstimmung gemeinsam genutzt und einem möglichst großen Personenkreis zugänglich gemacht werden.

Um die Räder bei den Mitarbeitenden in den Fokus der Wahrnehmung zu rücken und die Auslastung zu steuern, empfiehlt es sich, sie gleichberechtigt in das Pkw-Fuhrparkmanagement zu integrieren.

Wenn sich schwer abschätzen lässt, ob Diensträder in Ihrer Institution regelmäßig genutzt würden, kann ein Fahrrad-Abo sinnvoll sein. Damit können Räder in Ihrer Einrichtung ohne hohe Investitionskosten für einen begrenzten Zeitraum getestet werden.

Ein Praxisbeispiel für einen Fahrradpool ist in der Broschüre (S. 36) des Regionalverbands FrankfurtRheinMain zu finden.

Sharing-Angebote für Fahrräder

Fahrrad

Sharing-Angebote für Fahrräder

Sollte die gemeinsame Nutzung eigener vorhandener Fahrräder (Pooling) nicht möglich sein, kann bei einzelnen Fahrten in der Stadt die Nutzung eines öffentlichen Sharing-Angebots eine Option sein.

Folgender Link führt zu einer Anbieterübersicht in verschiedenen Städten in Deutschland: Bike-Sharing. Auf der Seite von Fahrrad XXL finden Sie zudem detaillierte Infos über die verschiedenen Anbieter. Hier sind auch die Registrierungsmöglichkeiten, Ausstattung der Fahrräder und Kosten dargestellt.

Im Bereich der Mikromobilität können auch E-Scooter eine mögliche Option sein. In welchen Städten sie verfügbar sind, zeigt z.B. die Website des VDV: E-Scooter-Projekte

Abo/Leasing eines Fahrrads

Fahrrad

Abo/Leasing eines Fahrrads

Wenn die Akzeptanz eines Fahrrads oder E-Bikes für den Diensteinsatz zunächst ausprobiert oder ein Rad nur vorübergehend genutzt werden soll, kann es eine Option sein, das Fahrrad zu mieten. Inzwischen bieten zehn Anbieter zum Teil deutschlandweit sogenannte Fahrrad-Abos an. Bei dem Anbieter Swapfiets kostet ein einfaches Fahrrad monatlich ab 19,90 €. Dabei sind Reparaturen inklusive bzw. wird im Schadensfall binnen 48 Stunden ein neues Rad gestellt. Fahrrad-Abo-Anbieter in der Übersicht finden Sie hier: fahrrad-abos.de

Jobrad

Seit Oktober 2020 ist die Gehaltsumwandlung (geldwerter Vorteil) für Dienstfahrräder auch für Angestellte von Kommunen möglich: Die 0,25 %-Regelung, die für vollelektrische Dienst-Pkw gilt, kann auch für Dienst-Fahrräder und ebenso für das Leasen von E-Bikes angewandt werden. Auf Bundesebene besteht diese Möglichkeit noch nicht, auf Landesebene nur in einzelnen Bundesländern. Detaillierte Infos finden Sie unter folgenden Links: